ChrisPSB hat geschrieben: ↑Di 30. Jan 2018, 20:22
Ich bin froh, wenn die sich endlich aus ihrer Komfortzone bewegen, Price abhaken, dieser Billo-Sound Geschichte ist und auch mal wieder Musik mit Anspruch und Mut gemacht wird. Aber wird das überhaupt noch einmal passieren? Gosh...
Ich verstehe sehr gut, was Du meinst, denn ich bin mit jemandem zusammen, der die PSB bis inklusive Fundamental genial findet, aber mit allem danach nichts mehr anzufangen weiß. Das mag durchaus mit mangelnder Substanz, etc. zu tun haben. So wie Lutz habe auch ich mich damals spontan in Fundamental verliebt - diese fette Orchester-Produktion von Trevon Horn lief bei mir/uns vom Moment des Kaufens an rauf und runter - dazu das stimmige Design mit den Neons - perfekte PSB-Produktion (Ich weiß, daß für dich Fundamental nach Release eine mittlere Katastrophe war, aber so sind nun mal die verschiedenen Geschmäcker).
Dann aber: Yes habe ich erst dadurch kennen und mögen gelernt, weil ich die CD beim Streichen unserer Wohnung auf Endlosschleifen hatte - und seitdem höre ich das Album sowohl selektiv als auch manchmal am Stück durch. Bei Elysium weiß ich, daß es qualitativ gute Songs hat (Leaving, Breathing Space, Memory of the Future und dann natürlich Requiem!) - aber in Summe werde ich mit dem Album nicht warm - da muß ich echt in der Stimmung sein, es komplett am Stück zu hören.
Und dann die Produktionen mit Stuart Price:
Axis als Teaser für Electric war total vielversprechend - leider löst das Album für mich nicht die Erwartungshaltungen ein, denn einerseits ist das Album in der 1. Hälfte recht rund, die 2 Hälfte aber mit dem Durcheinander von Bruce-Springsteen-Cover, über Shouting-Trash bis Thursday-Rap-Duett hat zu viele verschiedene Stil, um bei mir einen runden Gesamteindruck zu hinterlassen - das wirkt wie eine Kombination aus geilen Albumtracks (1-5 + 9) und mittelmäßigen B-Seiten (6-8).
Doch bei Super - trotz aller Kritik wegen Banalität der Musik und der Texte - muß ich sagen, daß dies das erste PSB-Album seit Fundamental war, daß ich wochenlang von vorne bis hinten durchgehört habe, ohne einen Titel zu überspringen.
Von daher - um auf deine Aussage von wegen "Wegbewegen aus der Komfortzone" zurückzukommen: Ich verstehe total, was du meinst, denn du sagst, die Zusammenarbeit mit Stuart Price sollte dringend einem Ende zugeführt werden! Allerdings bleibt andererseits die Frage, ob sie sich danach eine neue Komfortzone (notfalls die eigene Produktion) aussuchen, oder ob sie nochmal was wagen. Meine Erfahrung mit alten Hasen aus dem Theaterbereich sagt mir - sie werden sich eine Komfortzone suchen, in der sie das Gefühl haben, nicht alt zu sein...