Pet Shop Boys verlassen Parlophone!

[Zukunft]

Wenn die PSB wenig bis gar nichts vorfinanzieren, müsste ja Kobalt massiv in Vorleistung gehen. Dann ist das ja fast wieder die klassische Situation wie beim guten alten Plattenvertrag. Nur dass Kobalt mutmaßlich keine Produktionsvorschüsse zahlt.
In Deiner Variante entstünde für Kobalt ein großes finanzielles Risiko: Promo und Distribution legen die vor, in der Hoffnung, es sich durch den prozentualen Anteil am PSB-Erlös zu refinanzieren und einen Gewinn abzuschöpfen. Riskantes Geschäftsmodell.

[DecaDance]

Betriebswirtschaftlich ist Gewinn der Lohn für eingegangenes Risiko. Jede Plattenfirma, die Verträge eingeht, geht Risiko ein. Entsprechend sind die Verträge dann gestaltet. Bei größerem Risiko ein größerer Cut vom Kuchen. Ich denke, die PSB-Alben gehören zu den kleineren Risiken bei Kobalt und kleinere Künstler sind erst recht nicht in der Lage, ihre Promo zu finanzieren oder gar professionell zu planen. Ein Minimum verkauft sich bei PSB schon über den Namen. Der Rest ist Verhandlungssache. Kobalt wird nicht weniger Werbung machen als sie für nötig halten (da sie an verkauften Einheiten verdienen) und nicht soviel, dass sie denken, die Grenzkosten werden zu hoch (da sie die Ausgaben wieder reinholen wollen). Neil und Chris werden direkt nach Veröffentlichung nicht alle Einnahmen abgeben bis Kobalt auf Null steht, Kobalt wiederum wird nicht ewig auf Geld warten wollen. Da ist aber für alle Seiten ein guter Kompromiss drin. Vielleicht mit Anzahlung oder degressiven Prozenten für Kobalt oder oder. Endlose Möglichkeiten.
Kern bleibt: Alle Seiten tragen Risiko, Künstler aber mehr, da sie die Produktion allein stemmen müssen. Für das kleinere Risiko bekommt Kobalt ein deutlich kleineres Stück vom Kuchen als Majors.

[PSB_OMG]

Es wird heutzutage kein Cent mehr mit CD's, Streams etc. verdient. Das haben die PSB - neben den anderen großen Acts - schon frühzeitig richtig erkannt und daher das Major-Label verlassen. Geld wir nur noch über Live-Shows verdient. Die sog. "Corona-Pandemie" (mehr will ich dazu nicht sagen) hat diesem Konzept den Todesstoß gegeben. Die PSB werden daher - wenn überhaupt - demnächst nur noch Musik aus ihrem Homestudio veröffentlichen. Was nicht schlecht sein muss, ganz im Gegenteil: Viele ihrer Demos auf den FL-Veröffentlichungen klingen für mich besser als die spätere teure "Profi-Produktion" mit Studio, Tontechnikern und Produzenten. Im Homestudio haben die PSB heute mehr Möglichkeiten als z.B. ein Giorgio Moroder in seinem Musicland-Studio im Arabella-Hochhaus in München jemals hatte als er dort u.a. "I feel love" produzierte. In diesem Studio in München wurden übrigens auch Klassiker von Queen und ELO produziert. Heute braucht Jeff Lynne so ein Studio nicht mehr, dss macht er besser in seinem Homestudio. Nur so als Beispiel.

[ChrisPSB]

Ich halte mal dagegen und glaube, dass kaum bis nichts von dem was du prognostizierst eintreffen wird. Neil und Chris haben einen hohen Qualitätsanspruch den eigenen Output betreffend, und damit verbunden sind nun einmal professionell betreute Produktionen. Bei dem finanziellen Background, dem man im PSB-Kontext vermuten darf, stellt die Pandemie für die Jungs auch kein größeres Problem dar, möchten sie weiterhin ausproduzierte Musik veröffentlichen. Im Gegensatz zu dir war ich insbesondere in den vergangenen Jahren immer wieder überrascht darüber, wie amateurhaft die Demos im Gegensatz zu den "polished Cuts" mitunter klangen. Ausnahme: Bright Young Things. Da gefällt mir die Demo eindeutig besser. So oder so: Ich hoffe, dass sie ihren Standards weiterhin treu bleiben und für die kommenden Releases mit interessanten, unterschiedlichen Produzenten zusammenarbeiten.

[ubik]

Ich halte mal dagegen und glaube, dass kaum bis nichts von dem was du prognostizierst eintreffen wird. Neil und Chris haben einen hohen Qualitätsanspruch den eigenen Output betreffend, und damit verbunden sind nun einmal professionell betretute Produktionen. Bei dem finanziellen Background, dem man im PSB-Kotext vermuten darf, stellt die Pandemie für die Jungs auch kein Problem dar, möchten sie weiterhin ausproduzierte Musik veröffentlichen. Im Gegensatz zu dir war ich insbesondere in den vergangenen Jahren immer wieder beinahe sogar schockiert darüber, wie amateurish die Demos im Gegensatz zu den "polished" Cuts mitunter klingen. Ausnahme: Bright Young Things. Da klingt die Demo um Welten besser. So oder so: Ich hoffe, dass sie ihren Standards weiterhin treu bleiben und für die kommenden Releases mit interessanten, unterschiedlichen Produzenten zusammenarbeiten.

Angesichts der „sog. "Corona-Pandemie"“ habe ich mir mal meine Antwort verkniffen.

[ChrisPSB]

Ja, das darf man sich getrost verkneifen, denn das sind ... Windmühlen.

[DecaDance]

Dass mit Musik kein Geld mehr verdient wird, ist auch stark übertrieben. Die 90er und ihre Geldströme sind lange vorbei, ja, aber gerade etablierte Künstler mit neueren Verträgen, bei denen nicht der Großteil des Geldes beim Label hängen bleibt, haben noch ein ziemlich passables Auskommen. Ja, auch in Zeiten von Streams.
Zum anderen Thema hat Chris alles gesagt.

[DecaDance]

Die halbe Rolle rückwärts ist nun etwas schräg. Andererseits war die Kobalt-Option ja durch den Verkauf der Label Services nun tot. Bei der Aussicht, entweder bei Orchard/Sony zu landen oder doch zurück zu Parlophone/Warner zu gehen, war letzteres vielleicht attraktiver. Zumal eine gemeinsame Vermarktung von Material vor/ab 2013 durch Maschinerien von zwei Majors vermutlich schwieriger geworden wäre. x2 bleibt erhalten, sie haben also nach wie vor ihr eigenes Label, auch unter Parlophone.

[funny]

Die halbe Rolle rückwärts ist nun etwas schräg. Andererseits war die Kobalt-Option ja durch den Verkauf der Label Services nun tot. Bei der Aussicht, entweder bei Orchard/Sony zu landen oder doch zurück zu Parlophone/Warner zu gehen, war letzteres vielleicht attraktiver. Zumal eine gemeinsame Vermarktung von Material vor/ab 2013 durch Maschinerien von zwei Majors vermutlich schwieriger geworden wäre. x2 bleibt erhalten, sie haben also nach wie vor ihr eigenes Label, auch unter Parlophone.

Eine andere Frage dazu. Sie würden doch nie zu ihren Ex -Label zurück gehen wenn das neue Album das letzte Album wäre?
Also könnten wir uns noch auf einige schöne Songs freuen?

[funny]

Dass mit Musik kein Geld mehr verdient wird, ist auch stark übertrieben. Die 90er und ihre Geldströme sind lange vorbei, ja, aber gerade etablierte Künstler mit neueren Verträgen, bei denen nicht der Großteil des Geldes beim Label hängen bleibt, haben noch ein ziemlich passables Auskommen. Ja, auch in Zeiten von Streams.
Zum anderen Thema hat Chris alles gesagt.

Da jammert die Musikindustrie auf ganz hohen Level.