Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Hatte bei der Relentless-Lieferung auch ein ''traumatisches'' Erlebnis.
Samstag Zettel im Briefkasten, Montag zum abholen gefahren, Ware nicht da (obwohl laut System Samstag dort abgeliefert)
Mitarbeiterin rumtelefoniert und was weiss ich... in dem Moment kam der Bote mit dem Package.... hat er Samstag im Auto vergessen.
Kann passieren, aber mein Herz
Samstag Zettel im Briefkasten, Montag zum abholen gefahren, Ware nicht da (obwohl laut System Samstag dort abgeliefert)
Mitarbeiterin rumtelefoniert und was weiss ich... in dem Moment kam der Bote mit dem Package.... hat er Samstag im Auto vergessen.
Kann passieren, aber mein Herz
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Die Postbotin meines Vertrauens zeigte mir auch den Benachrichtigungszettel und fragte, ob ich die Sendung abholen würde, denn sie könne nur das abgezählte Geld entgegennehmen. Typisch Post hat. Nach meinen bisherigen Erlebnissen (eine PSB Sendung war zwei Wochen nicht in der Filiale zu finden) zahle ich lieber bar und habe die Ware gleich.Zukunft hat geschrieben: ↑Sa 4. Mai 2024, 16:15 Mein DHL-Bote stand mit der Zoetrope-Vinyl vor der Tür und hat mir einen Benachrichtigungszettel in die Hand gedrückt, da er die Zollgebühr nicht einziehen könne. Das müsse ich am Montag im
DHL-Shop zahlen. Dann ist er mit der Lieferung wieder abgezogen. Was soll denn dieser Unsinn?
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Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Das Paket mit dem Puzzle, CD und der Cassette ist am Dienstag heile und ohne zusätzliche Kosten angekommen.
Ich bin wirklich über die gute Verpackung im Karton erstaunt, da ich bislang nur einen Pappumschlag von denen kannte...
Die Cassette hätte wirklich etwas mehr Liebe benötigt. Sie erinnert mich an die Cassette-Singles und nicht an ein Album - zumindest von der Hülle her. Das Innenleben ist eine normale Cassette - zumindest meine ich, dass es dort auch stabilere Versionen gibt - die natürlich nicht genommen wurden.
Ich bin wirklich über die gute Verpackung im Karton erstaunt, da ich bislang nur einen Pappumschlag von denen kannte...
Die Cassette hätte wirklich etwas mehr Liebe benötigt. Sie erinnert mich an die Cassette-Singles und nicht an ein Album - zumindest von der Hülle her. Das Innenleben ist eine normale Cassette - zumindest meine ich, dass es dort auch stabilere Versionen gibt - die natürlich nicht genommen wurden.
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Schade das es von beiden Deluxe Album Cover keine Poster gibt. Ich glaube es hätte was in einem schönen schwarzen Bilderrahmen der Grösse 60x80cm oder so.
- Flamboyant
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Also nach mehrmaligen durchhören des Albums kann man sich gar nicht satt hören bei Tracks wie Loneliness, Feel, The Secret of Happiness, Dancing Star etc.. Geiles Album. Die Jungs haben wirklich echt wieder bewiesen, das sie es nach 40 Jahren immer noch voll drauf haben und Ohrwürmer produzieren können. Nach Elysium ist Nonetheless das Top Highlight der modernen PSB Ära. Hoffentlich gibt es in den nächsten Jahren noch genauso tolle neue Produktionen. Am besten wieder mit James Ford. Mr. Ford passt wirklich sehr zum melodischen Style der Pet Shop Boys.
2014 Birmingham, Zürich /// 2016 London, Köln, Hamburg
2022 Hamburg, Berlin. 2023 Köln NOV 2023 Neil Tennant Live Berlin // 2024 Berlin
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Zoetrope-Vinyl gegen € 16.01 bekommen. Hülle, Vinyl top, Innenhülle mit kleinem Riß. Na ja?
Übrigens Nr. 3.100
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Jetzt ist die Zoetrope-Vinyl auch endlich angekommen. Nummer 1128 ist es geworden.
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Soeben ist auch die BluRay von SDE gekommen. So langsam dürften alle Formate hier sein. Man kommt bei dem ganzen Wust doch etwas durcheinander...
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Meine war stark beschädigt (aber nicht die Versandverpackung sondern nur die LP Hülle), muss also schon beim einpacken passiert sein. Super ärgerlich - werde ihnen schreiben.
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
1993 soeben gelandet. Innenhülle an einer Seite mit Schlitz, ansonsten in Ordnung.
BBFL
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Diese Bilder sind aus der März-Foto-Session mit Eva Pentel.
Damit hat man dann wohl noch etwas vor.
https://www.instagram.com/evapentel/p/C ... mg_index=2
Damit hat man dann wohl noch etwas vor.
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Wäre auch ein tolles Album Cover gewesen.
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Geht es eigentlich nur mir so,oder fällt noch jemandem auf,dass Neil auf der furthermore Version von Being Boring ,gerade beim Refrain,extrem "weiblich" klingt?Find ich schon krass.
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Mission completed.
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Re: Neues Album in Arbeit
Übrigens: Gut geschätzt!
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Pet Shop Boys Radio: https://laut.fm/petshopboys
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Meine Lieferung mit allen 3 VÖ's (beide Singles & Album inkl. Special Edition Bonus CD) traf erst diese Woche Montag ein. Ich sah es einfach nicht ein, aufgrund des sch*** Brexits gleich dreimal Versandkosten zu zahlen, die fast schon die Kosten einer Maxi-CD übersteigen. Also habe ich meine Bestellung nach dem Release von "Loneliness" immer wieder angepasst, zuletzt nach dem Erscheinen von "Dancing Star" und alles zusammen verschicken lassen. Dafür warte ich auch gerne etwas länger.
Nichts desto trotz habe ich mir auch diesmal wieder die Mühe gemacht, das Album von vorne bis hinten zu analysieren, um eine ausführliche und aussagekräftige Rezension bei Amazon zu verfassen, die ich hier einfach mal teile. Wie immer ist es natürlich nur eine subjektive Meinung, die sich allerdings durch Fakten und Bezug auf ältere PSB-Songs zurückverfolgen läßt.
Hier also nun der Text:
Viel Spaß beim Lesen!
Nichts desto trotz habe ich mir auch diesmal wieder die Mühe gemacht, das Album von vorne bis hinten zu analysieren, um eine ausführliche und aussagekräftige Rezension bei Amazon zu verfassen, die ich hier einfach mal teile. Wie immer ist es natürlich nur eine subjektive Meinung, die sich allerdings durch Fakten und Bezug auf ältere PSB-Songs zurückverfolgen läßt.
Hier also nun der Text:
Gesamtwertung: 4/5 SterneUnd wieder mal ist es passiert! Das neue Studioalbum der Pet Shop Boys liegt als Special Edition auf dem Tisch. Und diesmal wurde der Veröffentlichungstermin mit Bedacht gewählt, denn fast auf den Tag genau erschien vor 40 Jahren mit „West End Girls“ die erste Single des Duos, der sich bereits ein Jahr später als Welthit etablierte. Dabei mag man zunächst gar nicht vermuten, was sich hinter dem recht schlichten Schwarz-Weiss gehaltenen Cover, welches durch Neils und Chris schwarzen Anzügen und weißen Handschuhen hervorgehoben wird, verbirgt. Ebenso, wie es ein Rätsel bleibt, welchen Bezug die durch einen Sonneneffekt verdeckten Münder der beiden „Tiergeschäft Jungs“ haben sollen. Was allerdings sofort auffällt, ist der neue Klangstil, der schon beim Anspielen des ersten Titels erfrischend anders klingt, als es die letzten drei von „Stuart Price“ produzierten Alben getan haben und spätestens beim letzten Album „Hotspot“ doch insgesamt für meinen Geschmack etwas zu eintönig klangen. Das neue von „James Ford“ produzierte Album „nonetheless“, wofür der Titel auch immer steht, trotzt dem heutigen Musikstil der weltweit aktuellen Charts passenderweise in jeder Hinsicht, auch oder gerade weil der letzte große internationale Charterfolg schon einige Jahre zurückliegt. Doch alles erstmal der Reihe bzw. der Titel nach:
1. Loneliness: Die ersten Sekunden beginnen recht orchestral und lassen zunächst ein Stück aus einem Filmsoundtrack vermuten, gehen dann aber recht schnell in den typischen PSB-Popstil über. Beim ersten Hören war ich ziemlich gespalten. Einerseits gut produziert, läßt der Song zunächst an Eingängigkeit vermissen. Tatsächlich reift der Titel erst beim mehrmaligen Anhören, so das er auch im Gedächtnis verbleibt, wobei er für meinen Geschmack doch etwas zu Orchester- bzw. „Trompeten“-betont geraten ist und kein echtes Hit-Potential bietet. Dennoch ist dieser Song eine sehr gute Einleitung dessen, was noch folgt. Insgesamt: 4/5
2. Feel: Der „Kraftwerk“-Song schlechthin! Bereits beim Hören der ersten Sekunden fühlt man sich an die Zeit der ersten Drum-Computer der 70er Jahre zurückversetzt. Zusammen mit den etwas moderner klingenden Bass- und Synthesizer-Passagen erinnerte mich dieser Song sofort an „Tour de France 2003“ aus dem letzten, gleichnamigen Kraftwerk-Album. Ab Position 0:30 gesellt sich dazu ein angenehm klingendes Streichorchester mit Sounds im Stil des deutschen Intros von „Captain Future“. Dazu noch ein sehr angenehmer „Neil & Chris“-Chor im Refrain. Auch der restliche Song geht gut in's Ohr. Auf jeden Fall ein klarer Favorit und eine echte Bereicherung für dieses Album. Insgesamt: 5/5
3. Why am I dancing?: In den ersten 45 Sekunden mir persönlich zu sehr auf die recht dominante Trompete im Hintergrund betont, ansonsten ein recht angenehmer PSB-typischer Popsong, auch wenn er für mich keinerlei Ohrwurm-Potential bietet. Das ändert sich leider auch nicht nach mehrmaligen Anhören. Insgesamt klingt es eher nach einer B-Seite einer PSB-Single und passt für mich weniger als ein Titel für dieses Album. Insgesamt: 3/5
4. New London Boy: Spätestens bei diesem Titel fühlte ich mich in die Zeit des „Behaviour“-Albums zurückversetzt. Melodie und Gesang erinnerten mich sofort an „My October Symphony“. Dazu gibt es wunderschöne Background-Strings, gepaart mit typischen 80s Sounds und Anspielungen auf andere Klassiker - ab Position 2:33 sogar ein wenig RAP im Stil von „Grandmaster Flash & The Furious Five - The Message“. Alleine wegen des Nostalgiegefühls ist dieser Song mein absoluter Favorit dieses Albums. Insgesamt: 5/5
5. Dancing Star: Auch dieser Song orientiert sich soundmäßig sehr stark an die ersten Songs des Duos, allen voran „West End Girls“ und „Opportunities“, bei letzterem sogar mit der gleichen Computerstimme, wie sie schon im Intro der Originalversion benutzt wurde (You got the brawn, You got the brain, You want money!). Leider lässt der Song trotz wirklich sauberer Produktion und sattem 80er-Flair (allen voran den Drums) eine gewisse Eingängigkeit im Refrain vermissen. Insgesamt wirkt es wie eine B-Seite, der einfach ein gewisses Hit-Potential fehlt. Dennoch ist dieser Song eine echte Hommage an die 80er Jahre und vereint sehr geschickt die damit verbundenen Erinnerungen an die ersten Jahre des Duos und anderen Bands, die zu jener Zeit mit diesem Sound ihre weltweit größten Erfolge hatten. Insgesamt: 4+/5
6. A new bohemia: Ein etwas ruhigerer Song, der mich zumindest in den ersten Sekunden sehr an „It couldn't happen here“ aus dem 1988 erschienenen Album „Actually“ erinnert hat und für mich äußerst rund klingt, sowohl produktionstechnisch, als auch von der recht einprägsamen Melodie. Ein wenig Nostalgie mit einem wunderschön arrangierten Streichorchester im Hintergrund - ein Song, den man immer wieder hören kann und auf jeden Fall zu meinen Favoriten dieses Albums zählt. Insgesamt: 5/5
7. The Schlager Hitparade: Bei diesem Song musste ich erst zweimal hinschauen bzw. hinhören, ehe ich mich dafür zumindest ansatzweise begeistern konnte. „Glühwein, Wurst & Sauerkraut“ mag zwar so Manchen ein gewisses Schmunzeln entlocken, gerade wenn man es als Deutscher in einem PSB-Song zu hören bekommt. Aber irgendwie passt es für meine Begriffe nicht in ein ansonsten recht gefühlsbetontes Album wie dieses. Daneben zeichnet sich gerade der Songtext wie auch in vielen anderen PSB-Songs durch einen gewissen Tiefgang aus, der nahezu perfekt das Denken und die Lebensweise der deutschsprachigen Gesellschaft wiederspiegelt - mir persönlich allerdings etwas zu anmaßend und verallgemeinert. Nur gut, dass ich kein Schlagerfan bin! Insgesamt: 2/5
8. The secret of happiness: Ein sehr orchestraler Song, dessen Struktur stark an den 1994 als B-Seite von „Liberation“ veröffentlichten Song „Decadence“ erinnert. Insgesamt recht angenehm zu hören, auch wenn man ihm einen gewissen „Fahrstuhlmusik“-Charakter nicht absprechen kann. Insgesamt: 3/5
9. Bullet for Narcissus: Ebenfalls ein Song mit sehr tiefgründigen Text, der jedoch für meine Begriffe trotz seines poppigen Charakters nicht sonderlich gut ins Ohr geht und allenfalls für eine B-Seite taugt. Dabei hätte der Song einiges mehr an Potential gehabt. Doch irgendwie konnte ich mich mit dem Gitarrensolo und einigen anderen Sounds einfach nicht anfreunden. Insgesamt: 2+/5
10. Love is the law: Auch bei diesem Song vermisse ich eine gewisse Struktur und eingängige Melodie. An einigen Stellen ist mir das Orchester zu dominant und passt irgendwie nicht zum restlichen Klangszenario, besonders im letzten Abschnitt. Hier wäre meines Erachtens deutlich mehr drin gewesen, gerade in einem Song, in dem es um Liebe und Gefühle geht. Insgesamt: 2/5
Bonus CD (Furthermore):
Hierauf befinden sich lediglich 4 von den PSB neu produzierte Versionen der folgenden Songs:
1. Heart
2. Being boring
3. Always on my mind
4. It's a sin
Alle Versionen wurden dabei neu eingesungen, sehr sauber und im typischen PSB-Dancestil von Grund auf neu produziert. Erwähnenswert ist hierbei besonders die zweite Songhälfte von „It's a sin“, bei der man sich offenbar von Donna Summers „I feel love“ inspirieren ließ.
Insgesamt ist das Album recht zufriedenstellend, wenn auch nicht durchweg rund ausgefallen. Etwa die Hälfte der Songs plätschern so mehr oder weniger dahin, haben jedoch keinen besonderen Wiederhörwert, wobei „Loneliness“ hier eine besondere Ausnahme bildet. Dafür bieten aber gerade die anderen Songs einen besonderen Charme, den man in den letzten Jahren sehr vermisst hat und in die Anfangszeiten der ersten Pet Shop Boys Alben zurückgehen. Der Stil ist größtenteils sehr Orchester-betont und ähnelt in seiner Zusammenstellung sehr dem 1990 erschienenen Album „Behaviour“, wobei letzteres meiner Meinung nach deutlich mehr Ohrwürmer vorzuweisen hatte. Letztendlich haben mich aber gerade „Feel“, „New London Boy“ und in gewisser Weise auch „Dancing Star“, sowie das wirklich angenehm hörbare „A new bohemia“ vollends überzeugt. Auch die Bonus-CD „Furthermore“ ist eine hörenswerte Zugabe, die einige der bekanntesten PSB-Klassiker in einem angenehmen Dance-Stil präsentieren. Schade nur, das die 2020 während der Corona-Pandemie veröffentlichte „New Lockdown Version“ von „West End Girls“ nicht auch noch mit draufgepackt und somit nichtmal 20 Min. an Musik auf die CD gepresst wurde.
Viel Spaß beim Lesen!
Free music 4 free people - Radio PARALAX
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Auf der Furthermore scheinen sie ein paar Passagen nicht ganz sauber eingespielt zu haben. Die eine oder andere Bassline klingt schief, was den Lockdown Charakter bestätigt.
John 3:15
Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
„Furthermore“ ist jetzt übrigens auch auf Spotify, Apple Music und Co.
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Re: Neues Album "Nonetheless" - VÖ 26.04.2024
Pet Shop Boys – Nonetheless
Nach etlichen Wochen intensiven Hörens des neuen Albums möchte ich doch nun hier in guter Tradition meine Gedanken dazu loswerden.
Wenn ich davon ausgehe, wie oft ich die Platte aufgelegt und durchgehört habe – in welchem Format auch immer (nur die Kassette hat es noch nicht in den Player geschafft) – das hat in dieser Zeit in dieser Intensität lange kein Album der Jungs geschafft.
„Electric“ war wohl das letzte, welches so durchgehend auf dem Plattenteller lag. Aber das ist nun auch schon über zehn Jahre her – und da gab es „Bolshy“ zum permanenten skippen…
Nichtdestotrotz waren die Alben dazwischen, „Super“ und „Hotspot“, für mich hervorragend.
Das ist das, weswegen die Pet Shop Boys meine Allzeit-Favoriten bleiben: sie machen (für mein Empfinden) einfach keine schlechten Alben – und das bis heute, wofür ich unendlich dankbar bin.
Keines seit „Very“ und zuvor „Behaviour“ (evtl. auch „Release“) war für mich so geschlossen, rund und schlüssig wie es „Nonetheless“ ist. Der durchgängige Einsatz des Orchesters bestimmt die Produktion und das Gesamtgefühl – aber das Elektronische, Tanzbare bleibt dabei nicht auf der Strecke.
Melodisch und lyrisch stark mit einer Menge Selbstreferenzen, nebenbei wird eine ganze Menge Zeitgeschichte aufs Tableau geholt, dazu quasi die Strophe zwischen 2 und 3 von „Being Boring“ nachgereicht – und irgendwie ist auch ein neuer Beatles-Song dabei, der gar nicht von den Beatles ist...
Das kann eigentlich nur zur Höchstnote führen... Aber der Reihe nach.
Track 1: Es beginnt mit „Loneliness“ als Opener – in der auch schon bekannten, deutlich besseren Album-Fassung. Eigentlich schade, dass man den Steigerungseffekt zur nicht ganz runden Single-Version schon vorher hat verpuffen lassen.
Als Eröffnung funktioniert der Song aber vortrefflich, er bringt mit dem Orchestereinsatz den Charakter des Albums sofort auf den Punkt. Melodisch, voller Gefühl und gleichzeitig tanzbar, mit einer schönen Geschichte. Durch die musikalische Erweiterung gewinnt er ja sowieso schon. (9)
Track 2: „Feel“ hatte im Vorfeld bei mir schon große Erwartungen geweckt, als Neil in einem Interview sagte, dass man den Song lieben würde, wenn man „Miracles“ mag, was ja in der gleichen Zeit geschrieben wurde. Inzwischen denke ich, dass Neil es wohl eher inhaltlich gemeint hat – musikalisch werden die Karten ganz anders gemischt: rhythmischer, tanzbarer, ein wenig bei Kraftwerk Anleihen nehmend.
Insofern musste ich mich an den Song erst rantasten, musste er sich zeigen und entwickeln – das hat er aber getan und ist für mich ein schöner runder Wohlfühlsong. (8)
Track 3: Was für ein Paukenschlag – oder eher: Fanfaren-Triumph! Schon vorab in der Radio-Sendung am Vorabend der Veröffentlichung hatte ich „Why am I Dancing“ gehört und war sofort schockverliebt. Diese Euphorie, die einen sofort zum Tanzen aufs (Küchen-)Parkett zieht!
Der Song bringt in seiner Gesamtheit ein Grundgefühl der letzten Jahre auf den Punkt und wirkt in Musik und Text unwiderstehlich.
Dass der Song quasi ein Vorbote für das nächste Bühnenstück "Naked" ist, trägt deutlich zur Vorfreude darauf bei.
Einziges Manko: zu kurz… (10)
Track 4: Ein Thema, was Neil so oft schon aufgeworfen hat – in „Two divided by Zero“, „Something Special“, „London“ und nicht zuletzt „Being Boring“: Ankommen in London mit all den Hoffnungen und Ängsten, die man als junger Mensch – und ganz konkret er selbst, hat.
Auch wenn David Bowie die Inspiration für „New London Boy“ gewesen sein mag – es ist im Grunde Neil selbst, um den es hier geht. Irgendwie die neue dritte Strophe von „Being Boring“, die die Zeit nach dem Ankommen beschreibt.
Sehr melodisch, durch das Saxofon noch verstärkt – und mit dem Rap in der Bridge, der natürlich auf „West End Girls“ gemünzt interpretiert werden kann, wird eine schöne Spannung erzeugt.
Auch an dieses Lied musste ich mich erst rantasten, aber es ist fulminant gewachsen und bis zur Höchstnote gereift. (10)
Track 5: „Dancing Star“ ja vorab auch schon ausgekoppelt, kommt musikalisch nach wie vor nicht ganz an mich ran. Produktionstechnisch sind eine Menge schöner kleiner Details dabei, die dann doch neugierig auf’s Wiederhören machen – aber so ganz springt der Funke nicht. Der einzige Song, bei dem der Skip-Finger zuckt...
Das Video zur Single-Auskopplung hatte, im Gegensatz zu dem von „Loneliness“, noch einen anderen Zugang zum Song verschafft, hatte die erzählte Geschichte pulsieren lassen – und dazu passt die Musik vortrefflich.
Schade, dass der Song so kurz ist – und auch keine längere Album-Version existiert, die mich vielleicht noch mehr abgeholt hätte. Um so bemerkenswerter ist es allerdings, wie in dieser Kürze eine ganze dramatische Biografie bebildert wird. (7)
Track 6: Neils Lieblingssong, die potentielle dritte Single. „A New Bohemia“ kam erstmalig ebenfalls im Radio-Preview an mein Ohr. Die ersten Akkorde: erst einmal Ernüchterung – es klang irgendwie dünn und billig, was aber auch dem Stream geschuldet sein konnte.
Aber dann breitet sich unbändige Schönheit in Beatles-Manier aus. Ich vermute, dass Paul McCartney etwas neidisch ist…
Das Orchester, die Streicher, alles umschmeichelt das Ohr, die Melodie ist zum Niederknien. Fast nebensächlich, dass im komplexen Text historische Begebenheiten abgehandelt und referenziert werden. Jeder kann sich hier irgendwie mit seiner eigenen melancholischen und textlichen Interpretation hinein versetzen.
Ein Song, der zu Tränen rührt. (10)
Track 7: Schon krass, dass nach der Textzeile „I wish I lived my life free and easier“ „The Schlager Hit Parade“ angestimmt wird – gegensätzlicher im Lebensentwurf geht es wohl kaum.
Der Song, der mich in der Album-Ankündigung ziemlich neugierig gemacht hat, erfüllt die Erwartungen nicht ganz. Das Ganze hätte das Zeug für mehr gehabt. Ich hätte mir alles etwas schmissiger gewünscht – richtig schön auf die 12 wie bei „Purple Zone“ mit Soft Cell.
So plätschert es etwas klischeehaft dahin, aber mit Blick auf Instrumentierung und Text ist es halt wohl als Parodie so gewollt, die am Ende sogar Bierzelt-Mitgröhl-Potential hat. (7)
Track 8: Und auch hier inhaltlich wie musikalisch ein ziemlicher Bruch. Aber auch irgendwie konsequent, nachdem es mit dem Schlager nicht geklapppt hat, das Geheimnis des Glücks zu suchen.
„The Secret of Happiness“ ist für mich der obligatorische Ausreißer-Song des Albums, der nicht in die konzeptionelle Schublade passt.
Natürlich, hier macht das Orchester die gesamte Arbeit, ist quasi nichts von Electro-Pop zu hören, aber das wertet Komposition, Text und Arrangement ja nicht ab – es ist eher die konsequente Kulmination der Einbindung verschiedenster orchestraler Elemente, die die Jungs über die Jahrzehnte immer mit dabei hatten.
Im Bossa Nova Style eine schöne Rumba zu Klängen der Pet Shop Boys aufs Parkett legen zu können, ist auch eine schöne Erfahrung (mal sehen, wann das bei Let’s Dance verwendet wird). Allerdings sind Rumba-Klänge ja auch keine Neuheit seit dem hinreißenden „It Always Comes as a Surprise“ von Bilingual.
Für mich neben „Why am I Dancing“ DAS Highlight des Albums! (10)
Track 9: Das Problem an dem Song: ich will eigentlich in meinem Leben nicht mehr als unbedingt vermeidbar an diesen unsäglichen Ex-US-Präsidenten erinnert werden. Insofern hätte zumindest die kontextuelle Erläuterung zu „Bullet for Narcissus“ im Vorfeld unterbleiben dürfen (es gibt sicher genug andere Konstellationen, auf die man den Text beziehen kann).
Deswegen kann man zu solch einem Text eigentlich auch nicht unbeschwert tanzen, wozu diese schöne housige Nummer aber im Grunde animiert. Musikalisch wirklich ein unbeschwerter Song mit einer tollen orchestralen Bridge – textlich ist mir das Ganze etwas zu holprig. Trotzdem kein Ausrutscher. (8)
Track 10: Was für ein Finale! Auch hier wird wieder schwerer historischer Kontext aufgearbeitet, wiederholt auf Oscar Wilde Bezug genommen.
Wie sich in „Love is the Law“ die Spannung aufbaut, ist ganz großes Kino. Fast schon minimalistisch, immer wieder auf- und abschwellend, den Text wunderbar untermalend.
Auch wenn man nicht Oscar Wilde im Kopf hat, kann man sich aus vielen kleinen Textpassagen seine eigenen universellen Weisheiten zum Thema Liebe herausziehen.
Und: die letzte Minute, speziell die letzten 45 Sekunden! Was für ein krasser Abschluss ist das?! Voller Dramatik, Verzweiflung und Energie! Nur „Jealousy“ in der extended Version reicht da heran – vielleicht ist das auch der Bezug, der musikalisch hergestellt werden soll? Die Harfen…
Irgendwas wird da musikalisch zitiert, vielleicht „Always on my Mind“ – ich finde es aber nicht so richtig heraus. Einfach grandios! (10)
Zusammengefasst sind es irgendwie 89 von 100 Punkten – aber das ist es ja nicht allein.
Produktion und Grundstimmung, Spannungsbogen und innerer Zusammenhalt, Klang – alles passt.
So wie ich damals bei „Super“ eine Analogie zu „Please“ gezogen habe, weil aus meiner Sicht im Album die gleiche Geschichte in einer neueren Zeitebene erzählt wurde, würde ich heute sagen, dass „Nonetheless“ ein zweites „Beaviour“ ist – aber halt nicht ganz, weil es schon irgendwie durchgehend tanzbarer daher kommt.
Dazu kommt, dass mit der Blu-ray-Veröffentlichung und dem darauf befindlichen Dolby-Atmos-Mix noch einer drauf gesetzt wurde! Damit erschließt sich die Schönheit des Albums noch einmal richtig, entfaltet sich die Produktion mit ihrem Klang und Arrangements in voller Breite.
Die Abmischung kommt nicht so spektakulär einher wie „Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd, aber sie hat Seele und erweitert die Wahrnehmung der Musik auf unaufdringliche Weise.
Damit hat es auf meiner Heimanlage gerade das Vinyl etwas schwerer, mal auf den Plattenteller gelegt zu werden – aber zum Glück gibt es da die Zoetrope-Vinyl-Ausgabe zur Motivation…
Alles in allem ein rundes Gesamtpaket als Album (10).
Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass es mit der Singles und den dazugehörigen ziemlich guten bis grandiosen B-Seiten noch eine Menge weiteres Material gibt und mit „Furthermore“ obendrein noch eine schöne experimentelle Spielerei dazu gelegt wurde, kann man eigentlich nur glücklich und zufrieden sein.
Ich bin es jedenfalls.
Ach ja, und nach diesem Album schreit eigentlich alles nach einer Orchester-Tour - man wird ja wohl noch träumen dürfen
Nach etlichen Wochen intensiven Hörens des neuen Albums möchte ich doch nun hier in guter Tradition meine Gedanken dazu loswerden.
Wenn ich davon ausgehe, wie oft ich die Platte aufgelegt und durchgehört habe – in welchem Format auch immer (nur die Kassette hat es noch nicht in den Player geschafft) – das hat in dieser Zeit in dieser Intensität lange kein Album der Jungs geschafft.
„Electric“ war wohl das letzte, welches so durchgehend auf dem Plattenteller lag. Aber das ist nun auch schon über zehn Jahre her – und da gab es „Bolshy“ zum permanenten skippen…
Nichtdestotrotz waren die Alben dazwischen, „Super“ und „Hotspot“, für mich hervorragend.
Das ist das, weswegen die Pet Shop Boys meine Allzeit-Favoriten bleiben: sie machen (für mein Empfinden) einfach keine schlechten Alben – und das bis heute, wofür ich unendlich dankbar bin.
Keines seit „Very“ und zuvor „Behaviour“ (evtl. auch „Release“) war für mich so geschlossen, rund und schlüssig wie es „Nonetheless“ ist. Der durchgängige Einsatz des Orchesters bestimmt die Produktion und das Gesamtgefühl – aber das Elektronische, Tanzbare bleibt dabei nicht auf der Strecke.
Melodisch und lyrisch stark mit einer Menge Selbstreferenzen, nebenbei wird eine ganze Menge Zeitgeschichte aufs Tableau geholt, dazu quasi die Strophe zwischen 2 und 3 von „Being Boring“ nachgereicht – und irgendwie ist auch ein neuer Beatles-Song dabei, der gar nicht von den Beatles ist...
Das kann eigentlich nur zur Höchstnote führen... Aber der Reihe nach.
Track 1: Es beginnt mit „Loneliness“ als Opener – in der auch schon bekannten, deutlich besseren Album-Fassung. Eigentlich schade, dass man den Steigerungseffekt zur nicht ganz runden Single-Version schon vorher hat verpuffen lassen.
Als Eröffnung funktioniert der Song aber vortrefflich, er bringt mit dem Orchestereinsatz den Charakter des Albums sofort auf den Punkt. Melodisch, voller Gefühl und gleichzeitig tanzbar, mit einer schönen Geschichte. Durch die musikalische Erweiterung gewinnt er ja sowieso schon. (9)
Track 2: „Feel“ hatte im Vorfeld bei mir schon große Erwartungen geweckt, als Neil in einem Interview sagte, dass man den Song lieben würde, wenn man „Miracles“ mag, was ja in der gleichen Zeit geschrieben wurde. Inzwischen denke ich, dass Neil es wohl eher inhaltlich gemeint hat – musikalisch werden die Karten ganz anders gemischt: rhythmischer, tanzbarer, ein wenig bei Kraftwerk Anleihen nehmend.
Insofern musste ich mich an den Song erst rantasten, musste er sich zeigen und entwickeln – das hat er aber getan und ist für mich ein schöner runder Wohlfühlsong. (8)
Track 3: Was für ein Paukenschlag – oder eher: Fanfaren-Triumph! Schon vorab in der Radio-Sendung am Vorabend der Veröffentlichung hatte ich „Why am I Dancing“ gehört und war sofort schockverliebt. Diese Euphorie, die einen sofort zum Tanzen aufs (Küchen-)Parkett zieht!
Der Song bringt in seiner Gesamtheit ein Grundgefühl der letzten Jahre auf den Punkt und wirkt in Musik und Text unwiderstehlich.
Dass der Song quasi ein Vorbote für das nächste Bühnenstück "Naked" ist, trägt deutlich zur Vorfreude darauf bei.
Einziges Manko: zu kurz… (10)
Track 4: Ein Thema, was Neil so oft schon aufgeworfen hat – in „Two divided by Zero“, „Something Special“, „London“ und nicht zuletzt „Being Boring“: Ankommen in London mit all den Hoffnungen und Ängsten, die man als junger Mensch – und ganz konkret er selbst, hat.
Auch wenn David Bowie die Inspiration für „New London Boy“ gewesen sein mag – es ist im Grunde Neil selbst, um den es hier geht. Irgendwie die neue dritte Strophe von „Being Boring“, die die Zeit nach dem Ankommen beschreibt.
Sehr melodisch, durch das Saxofon noch verstärkt – und mit dem Rap in der Bridge, der natürlich auf „West End Girls“ gemünzt interpretiert werden kann, wird eine schöne Spannung erzeugt.
Auch an dieses Lied musste ich mich erst rantasten, aber es ist fulminant gewachsen und bis zur Höchstnote gereift. (10)
Track 5: „Dancing Star“ ja vorab auch schon ausgekoppelt, kommt musikalisch nach wie vor nicht ganz an mich ran. Produktionstechnisch sind eine Menge schöner kleiner Details dabei, die dann doch neugierig auf’s Wiederhören machen – aber so ganz springt der Funke nicht. Der einzige Song, bei dem der Skip-Finger zuckt...
Das Video zur Single-Auskopplung hatte, im Gegensatz zu dem von „Loneliness“, noch einen anderen Zugang zum Song verschafft, hatte die erzählte Geschichte pulsieren lassen – und dazu passt die Musik vortrefflich.
Schade, dass der Song so kurz ist – und auch keine längere Album-Version existiert, die mich vielleicht noch mehr abgeholt hätte. Um so bemerkenswerter ist es allerdings, wie in dieser Kürze eine ganze dramatische Biografie bebildert wird. (7)
Track 6: Neils Lieblingssong, die potentielle dritte Single. „A New Bohemia“ kam erstmalig ebenfalls im Radio-Preview an mein Ohr. Die ersten Akkorde: erst einmal Ernüchterung – es klang irgendwie dünn und billig, was aber auch dem Stream geschuldet sein konnte.
Aber dann breitet sich unbändige Schönheit in Beatles-Manier aus. Ich vermute, dass Paul McCartney etwas neidisch ist…
Das Orchester, die Streicher, alles umschmeichelt das Ohr, die Melodie ist zum Niederknien. Fast nebensächlich, dass im komplexen Text historische Begebenheiten abgehandelt und referenziert werden. Jeder kann sich hier irgendwie mit seiner eigenen melancholischen und textlichen Interpretation hinein versetzen.
Ein Song, der zu Tränen rührt. (10)
Track 7: Schon krass, dass nach der Textzeile „I wish I lived my life free and easier“ „The Schlager Hit Parade“ angestimmt wird – gegensätzlicher im Lebensentwurf geht es wohl kaum.
Der Song, der mich in der Album-Ankündigung ziemlich neugierig gemacht hat, erfüllt die Erwartungen nicht ganz. Das Ganze hätte das Zeug für mehr gehabt. Ich hätte mir alles etwas schmissiger gewünscht – richtig schön auf die 12 wie bei „Purple Zone“ mit Soft Cell.
So plätschert es etwas klischeehaft dahin, aber mit Blick auf Instrumentierung und Text ist es halt wohl als Parodie so gewollt, die am Ende sogar Bierzelt-Mitgröhl-Potential hat. (7)
Track 8: Und auch hier inhaltlich wie musikalisch ein ziemlicher Bruch. Aber auch irgendwie konsequent, nachdem es mit dem Schlager nicht geklapppt hat, das Geheimnis des Glücks zu suchen.
„The Secret of Happiness“ ist für mich der obligatorische Ausreißer-Song des Albums, der nicht in die konzeptionelle Schublade passt.
Natürlich, hier macht das Orchester die gesamte Arbeit, ist quasi nichts von Electro-Pop zu hören, aber das wertet Komposition, Text und Arrangement ja nicht ab – es ist eher die konsequente Kulmination der Einbindung verschiedenster orchestraler Elemente, die die Jungs über die Jahrzehnte immer mit dabei hatten.
Im Bossa Nova Style eine schöne Rumba zu Klängen der Pet Shop Boys aufs Parkett legen zu können, ist auch eine schöne Erfahrung (mal sehen, wann das bei Let’s Dance verwendet wird). Allerdings sind Rumba-Klänge ja auch keine Neuheit seit dem hinreißenden „It Always Comes as a Surprise“ von Bilingual.
Für mich neben „Why am I Dancing“ DAS Highlight des Albums! (10)
Track 9: Das Problem an dem Song: ich will eigentlich in meinem Leben nicht mehr als unbedingt vermeidbar an diesen unsäglichen Ex-US-Präsidenten erinnert werden. Insofern hätte zumindest die kontextuelle Erläuterung zu „Bullet for Narcissus“ im Vorfeld unterbleiben dürfen (es gibt sicher genug andere Konstellationen, auf die man den Text beziehen kann).
Deswegen kann man zu solch einem Text eigentlich auch nicht unbeschwert tanzen, wozu diese schöne housige Nummer aber im Grunde animiert. Musikalisch wirklich ein unbeschwerter Song mit einer tollen orchestralen Bridge – textlich ist mir das Ganze etwas zu holprig. Trotzdem kein Ausrutscher. (8)
Track 10: Was für ein Finale! Auch hier wird wieder schwerer historischer Kontext aufgearbeitet, wiederholt auf Oscar Wilde Bezug genommen.
Wie sich in „Love is the Law“ die Spannung aufbaut, ist ganz großes Kino. Fast schon minimalistisch, immer wieder auf- und abschwellend, den Text wunderbar untermalend.
Auch wenn man nicht Oscar Wilde im Kopf hat, kann man sich aus vielen kleinen Textpassagen seine eigenen universellen Weisheiten zum Thema Liebe herausziehen.
Und: die letzte Minute, speziell die letzten 45 Sekunden! Was für ein krasser Abschluss ist das?! Voller Dramatik, Verzweiflung und Energie! Nur „Jealousy“ in der extended Version reicht da heran – vielleicht ist das auch der Bezug, der musikalisch hergestellt werden soll? Die Harfen…
Irgendwas wird da musikalisch zitiert, vielleicht „Always on my Mind“ – ich finde es aber nicht so richtig heraus. Einfach grandios! (10)
Zusammengefasst sind es irgendwie 89 von 100 Punkten – aber das ist es ja nicht allein.
Produktion und Grundstimmung, Spannungsbogen und innerer Zusammenhalt, Klang – alles passt.
So wie ich damals bei „Super“ eine Analogie zu „Please“ gezogen habe, weil aus meiner Sicht im Album die gleiche Geschichte in einer neueren Zeitebene erzählt wurde, würde ich heute sagen, dass „Nonetheless“ ein zweites „Beaviour“ ist – aber halt nicht ganz, weil es schon irgendwie durchgehend tanzbarer daher kommt.
Dazu kommt, dass mit der Blu-ray-Veröffentlichung und dem darauf befindlichen Dolby-Atmos-Mix noch einer drauf gesetzt wurde! Damit erschließt sich die Schönheit des Albums noch einmal richtig, entfaltet sich die Produktion mit ihrem Klang und Arrangements in voller Breite.
Die Abmischung kommt nicht so spektakulär einher wie „Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd, aber sie hat Seele und erweitert die Wahrnehmung der Musik auf unaufdringliche Weise.
Damit hat es auf meiner Heimanlage gerade das Vinyl etwas schwerer, mal auf den Plattenteller gelegt zu werden – aber zum Glück gibt es da die Zoetrope-Vinyl-Ausgabe zur Motivation…
Alles in allem ein rundes Gesamtpaket als Album (10).
Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass es mit der Singles und den dazugehörigen ziemlich guten bis grandiosen B-Seiten noch eine Menge weiteres Material gibt und mit „Furthermore“ obendrein noch eine schöne experimentelle Spielerei dazu gelegt wurde, kann man eigentlich nur glücklich und zufrieden sein.
Ich bin es jedenfalls.
Ach ja, und nach diesem Album schreit eigentlich alles nach einer Orchester-Tour - man wird ja wohl noch träumen dürfen
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Re: Neues Album in Arbeit
Hatte ich damals schon fast recht.Werner hat geschrieben: ↑Do 18. Jan 2024, 11:21Hotspot war viel zu dicht dran an Behaviour als dass es sowas in der Stimmung gleich noch einmal wird...
Please -> Actually -> Introspective -> Behaviour
Very -> Bilingual -> Nightlife -> Release
Fundamental -> Yes -> Elysium
Electric -> Super -> Hotspot
Nach dem Gesetz der Serie wäre jetzt wieder etwas mehr Euphorisches dran
Ich würde aber mittlerweile in ,Elysium, Fundamental ,Release Richtung gehen.
Zuletzt geändert von VeryPSB am Di 28. Mai 2024, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Neues Album in Arbeit
So viel zu Theorie und PraxisVeryPSB hat geschrieben: ↑Di 28. Mai 2024, 14:36Hatte ich damals schon fast recht.Werner hat geschrieben: ↑Do 18. Jan 2024, 11:21Hotspot war viel zu dicht dran an Behaviour als dass es sowas in der Stimmung gleich noch einmal wird...
Please -> Actually -> Introspective -> Behaviour
Very -> Bilingual -> Nightlife -> Release
Fundamental -> Yes -> Elysium
Electric -> Super -> Hotspot
Nach dem Gesetz der Serie wäre jetzt wieder etwas mehr Euphorisches dran
Ich würde aber mittlerweile ,Elysium, Fundamental ,Release Richtung.
Aber diesmal ich hab sehr gern unrecht